Empor! Der Wettlauf zum Gipfel des Matterhorn
Von Wolfgang Griep
mit Wolfgang Griep und Christian Kaiser
Das Matterhorn auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien ist noch immer der gefährlichste Berg der Alpen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts galt er als unbesteigbar. Vor allem die Briten, die 1857 den ersten Alpenverein gründeten (The Britisch Alpine Club), eroberten die Gipfel.
Der junge Engländer Edward Whymper hatte bis 1860 noch nie die Alpen gesehen, doch als er zum ersten Mal vor dem Mont Pelvoux stand, erfasste auch ihn das Alpenfieber. Besonders angetan hatte es ihm das Matterhorn, das noch keiner bezwungen hatte. Sechsmal versuchte er in den Folgejahren, auf der italienischen Seite, die leichter schien, den Gipfel zu ersteigen. 1865 wollte er es von der Schweizer Seite aus versuchen.
Aber die Umstände waren gegen ihn: erst fand er nicht die notwendigen Bergführer, dann erfuhr er, dass eine italienische Seilschaft schon aufgebrochen war. Er wagt trotzdem den Wettlauf mit einer zufällig zusammengekommenen Gesellschaft - und triumphiert - aber der Triumph wird zur Tragödie: vier Bergsteiger stürzen in den Tod.
Bis heute sind die tatsächlichen Umstände rätselhaft geblieben und haben zu allerhand Vermutungen geführt. Die damals anberaumte Gerichtsverhandlung wird zum Anlass genommen, in Form einer szenischen Lesung den dramatischen Verlauf der Erstbesteigung nachzustellen. Aus vielfältigem Textmaterial, aus Zeugenberichten und literarischen Quellen wird der Wettlauf zum Gipfel des Matterhorns erneut lebendig.